Montag, 26. Oktober 2015

Oberlangenstadt - Frankenmeute



Schleppjagdreise durch Deutschland, 3. Teil. 

Oberlangenstadt - Leider ein Termin, den ich besser ausgelassen hätte

Den Besuch einer langjährigen Freundin nutzte ich am Samstag zum Besuch einer Schleppjagd mit der Frankenmeute im oberfränkischen Oberlangenstadt, um in herbstlicher Atmosphäre ein paar schöne Fotos machen zu können. Die Farben des Waldes sind einfach herrlich momentan und es war schönes Herbstwetter gemeldet. 

Vorgewarnt vor dem nicht so guten Ruf dieser Veranstaltung, war ich gespannt auf diesen Tag. Eigentlich fing er recht gut an, die Sonne schien, die Frankenmeute war da und auch Reiter und ihre Pferde. Doch ganz gute Voraussetzungen - dachte ich.

Nach einer Andacht im örtlichen Schlösschen ging es mit Gottes Segen für alle los. Die erste Schleppe lief völlig chaotisch und die Reiter mussten an deren Anschluß erst einmal auf allgemeine Jagdregeln hingewiesen werden. Leider war auch die Zuschauerführung chaotisch und so verfuhr sich unsere Fahrerin zwangsweise und wir fanden erst später den Anschluß wieder. 

An einem Bachdurchlauf -mit Böschungen- im Wald, warteten wir später auf die Reiter und ich fragte mich, wie an diesem Nadelöhr Reiter wie Hunde unbeschadet um eine fast 180° Wendung, bestückt mit reichlich Bäumen, kommen sollten, um dann die nächste 90°-Wendung zurück auf einen schmalen Weg zu überstehen. Bis auf die 2 Streckenführpferde kam glücklicherweise kein weiteres mehr und so fuhren wir weiter. Ich habe wirklich aufgeatmet, auch wenn wir umsonst dort gestanden und gewartet haben.

Am Stopp wunderte ich mich erst einmal, dass die Pferde Halfter angezogen bekamen – wie lange war denn der Aufenthalt geplant? So was habe ich bisher ehrlich gesagt noch nie erlebt. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es dann weiter und nun kam das anspruchsvollste des Tages: DIE ZWEI SPRÜNGE. Hier hat scheinbar jemand geplant, der noch nie Geländehindernisse selbst gesprungen, geschweige denn gebaut hat. Ein fragiler Sprung, bergauf – relativ steil -, wieder Bäume dahinter sowie Böschungen darauf folgend, ergab erwartungsgemäss gefährliche Situationen mit schräg springenden Pferden u.ä., die zum Glück meines Wissens alle unbeschadet davon kamen. Den zweiten Sprung konnte ich nicht einsehen, aber ich war sehr froh, dass nicht noch mehr davon aufgebaut waren.

Gegen einen gelegentlichen Bügeltrunk unterwegs ist ja eigentlich absolut nichts einzuwenden, aber wenn nur die Flasche Schnaps -ohne Gläser- für alle herum gereicht wird, finde ich es doch recht unappetitlich (auch wenn Alkohol ja bekanntermaßen desinfiziert). Während dessen zündete man sich noch ein Kippchen auf dem Pferd an. Nun ja...

ABER: Super laufende Beagles, wieder einmal geniale Sprüche während der Fahrt vom Frankenmeute-Fotograf Hermann Zacher, machten das ganze Drama wieder etwas wett und versöhnten mich ein wenig mit dieser Veranstaltung, die einiges an Verbesserungsbedarf aufweist. 


Mögen wieder bessere Tage in dieser Jagdsaison für mich kommen!!

Horrido!!

Sonntag, 4. Oktober 2015


Schleppjagdreisen durch Deutschland 2015
Frankenmeute in Bad Königshofen


Es wurde mir in Hauenstein so dermaßen von dieser Jagd der Franken in Bad Königshofen vorgeschwärmt, dass ich am vergangenen Wochenende den Zweitwagen mit Bettdecke und Zahnbürste bestückte, um am Samstagnachmittag die knapp 180 km in Richtung Bad Königshofen zu bewältigen und so am Sonntagmorgen stressfrei beim Stelldichein mit von der Partie sein zu können.

Nachdem den Beagles wohl im vergangenen Jahr Schwimmhäute während des Tages wachsen mussten, erwartete Reiter wie Zuschauer in diesem Jahr ein schöner sonniger Jagdtag, der nach einem ausgiebigen Frühstück vorher, am historischen Marktplatz durch das Spiel der Trompes eröffnet wurde. Viele Besucher säumten den Platz und erfreuten sich am Eintreffen von 60 Reitern, der Equipage und den quirligen Beagles.

Ich durfte bei dieser Jagd zusammen mit Klaus Schreiber im Fotografenauto von Hermann Zacher mitfahren – groooße Ehre :-) - und wir selbst jagten im Auto durch Wald und Wiesen zu den besten Plätzen, die er bereits vorher festgelegt hatte. Wir hatten einen Heidenspaß im Auto und bekamen immer top Spots vor die Linse.
 
Neben dem Wetter war auch die Akustik ein Traum, denn selbst wenn wir gefühlt 1.000 m entfernt standen, wurde fast jeder Laut durch die Luft übertragen als wenn man direkt daneben stehen würde. Die Jagdhörner, das Geläut der jagenden Beagle sowie die Reiterrufe ließen eine Gänsehaut entstehen und die Ankunft der Reiter an den Sprüngen gespannt erwarten.
Nach Bewältigung der anspruchsvollen Strecke trafen fast alle Reiter wieder auf dem Marktplatz zusammen. Freudig lauschten wir den Worten von Master Uwe Hochbrückner, dass im nächsten Jahr eine Jubiläumsjagd mit 4 Meuten (3 Beagle- und 1 Foxhoundmeute) sowie den Rallye Trompes Moselle Sarre stattfinden wird. Das wird ein Fest!


Im Anschluß an den von den Beagles wohlverdienten und ratzekahl verspeisten Pansen begaben wir uns gutgelaunt zum Jagdausklang. Kredenzt wurden neben belegten Brötchen und Kuchen ein wohlschmeckender mexikanischer Bohneneintopf, der am Ende noch vom weitangereisten „Heidegeist“ Gerhard Bosselmann verbal gekrönt wurde. Mit unvergleichlicher Art umriß er den Tag und feierte „seine“ Franken in den höchsten Tönen. Dem haben wir uns alle begeistert angeschlossen.

Bei so einer gelungenen Veranstaltung komme ich doch gerne wieder. Horrido!!!


Meine Fotoausbeute von diesem tollen Tag:

https://picasaweb.google.com/100…/FrankenmeuteBadKonigshofen